In vielen sicherheitsrelevanten Bereichen wird beobachtet, dass Türen aus Bequemlichkeit offen gelassen werden, was erhebliche Risiken für den Schutz sensibler Zonen darstellt. Mitarbeitende nutzen häufig provisorische Mittel wie Holzkeile oder Pakete, um Türen offen zu halten und so den Komfort zu erhöhen, ohne die Zugangsbeschränkungen zu beachten. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, sind Offenstandsüberwachungssysteme eine sinnvolle Maßnahme. Sie stellen sicher, dass Türen nicht unkontrolliert offen bleiben und warnen das Personal durch akustische Signale, wenn eine Tür zu lange geöffnet ist, um potenzielle Sicherheitslücken zu schließen.
Problem: Bequemlichkeit, Sicherheitsrisiken und unzureichende organisatorische Maßnahmen
In sicherheitskritischen Umgebungen ist es oft zu beobachten, dass Türen, die eigentlich verschlossen bleiben sollten, aus Bequemlichkeit offen gehalten werden. Dies geschieht aus verschiedenen Gründen, wie etwa der häufigen Nutzung der Tür oder der Abneigung gegen ständiges Öffnen und Schließen. Oft greifen Mitarbeitende auf kreative Lösungen zurück, um Türen mit einem Holzkeil, Paket Kopierpapier oder anderen Gegenständen offen zu halten, um ungehinderten Durchgang zu ermöglichen.
Hier ein krasses Beispiel mit einer Gewindestange:
Um dies zu verhindern, werden häufig organisatorische Maßnahmen wie Hinweisschilder oder Aufkleber an den Türen angebracht, die darauf hinweisen, dass diese geschlossen zu halten sind. Solche Hinweise sind jedoch meist wirkungslos, da sie oft ignoriert werden. Obwohl diese organisatorischen Mittel durchaus gut gemeint sind, zeigt die Praxis, dass sie nicht die gewünschte Wirkung erzielen – die Regel, Türen geschlossen zu halten, wird in vielen Fällen schlichtweg nicht beachtet.
Auswirkungen offener Türen in Sicherheitsbereichen
Offene Türen stellen eine erhebliche Schwachstelle in jedem Sicherheitskonzept dar. Die wichtigsten Risiken umfassen:
- Unbefugter Zutritt: Offene Türen bieten unberechtigten Personen die Möglichkeit, ungehindert in sicherheitsrelevante Bereiche einzudringen. Dies kann schwerwiegende Konsequenzen haben, von Diebstahl über Sabotage bis hin zu physischen Sicherheitsbedrohungen.
- Aushebelung von Zugangskontrollen: Elektronische Zugangskontrollsysteme wie RFID-Leser, biometrische Scanner oder Schlüsselkartensysteme werden durch eine dauerhaft offene Tür wirkungslos. Dadurch entfällt eine der wesentlichen Schutzmaßnahmen.
- Verlust der Sicherheitskontrolle: Ein unkontrolliertes Offenlassen von Türen erschwert es, den Zutritt zu überwachen und sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen in geschützte Bereiche gelangen.
Offenstandsüberwachung als Lösung und Erziehungsmaßnahme
Eine effektive Lösung zur Minimierung dieses Problems ist die Installation von Offenstandsüberwachungssystemen. Diese überwachen kontinuierlich den Zustand der Tür und lösen bei zu langem Offenstehen einen akustischen Alarm aus. Dieser Alarm stellt sicher, dass das Personal auf die Situation aufmerksam gemacht wird und sofort handelt, um die Tür zu schließen.
Die Offenstandsüberwachung geht dabei über die bloße Kontrolle hinaus und fungiert als eine Art „Erziehungsmaßnahme“, die das sicherheitsbewusste Verhalten der Mitarbeitenden fördert. Durch den akustischen Alarm, der durchaus unangenehm sein darf, wird das Personal immer wieder gezielt auf die Bedeutung des Schließens der Türen hingewiesen. Dies ist besonders effektiv, da der Alarm unmittelbare Handlungen erfordert und somit die vorher oft ignorierten Hinweisschilder und organisatorischen Maßnahmen ergänzt oder ersetzt.
Funktionsweise der Offenstandsüberwachung
Das Offenstandsüberwachungssystem arbeitet nach einem klaren und einfachen Prinzip:
- Elektronische Überwachung: An der Tür werden elektronische Kontakte angebracht, die erfassen, ob die Tür geöffnet oder geschlossen ist.
- Zeitliche Verzögerung: Wenn die Tür geöffnet wird, beginnt ein Timer zu laufen. Wird die Tür nicht innerhalb einer voreingestellten Zeit (z.B. 30 Sekunden) geschlossen, wird ein akustischer Alarm ausgelöst.
- Akustischer Alarm: Der Alarm dient als direkte Aufforderung, die Tür zu schließen. Er kann bewusst laut und störend gestaltet werden, um die Dringlichkeit zu betonen und sicherzustellen, dass die Sicherheitsrichtlinien befolgt werden.
Vorteile der Offenstandsüberwachung
Die Implementierung einer Offenstandsüberwachung bietet eine Reihe von Vorteilen:
- Wirksame Erziehungsmaßnahme: Der akustische Alarm fördert sicherheitsbewusstes Verhalten. Mitarbeitende gewöhnen sich daran, Türen automatisch zu schließen, um den störenden Alarm zu vermeiden. Dies wirkt weitaus effektiver als organisatorische Maßnahmen wie Hinweisschilder, die oft ignoriert werden.
- Sofortige Alarmierung: Der Alarm weist das Personal unverzüglich darauf hin, dass die Tür offen steht, was zu schnellen Reaktionen führt und die Wahrscheinlichkeit minimiert, dass ein Sicherheitsvorfall eintritt.
- Verhinderung von Missbrauch: Der Versuch, Türen absichtlich offen zu halten, wird durch den akustischen Alarm erheblich erschwert, da der Alarm jedes Mal ausgelöst wird, wenn die Tür zu lange offen bleibt.
- Langfristige Verhaltensänderung: Durch die ständige Erinnerung an das ordnungsgemäße Schließen von Türen entwickelt sich bei den Mitarbeitenden ein langfristiges sicherheitsbewusstes Verhalten.
Fazit und Empfehlungen
Die Offenstandsüberwachung bei Türen in sicherheitskritischen Bereichen ist eine äußerst effektive Maßnahme, um das Sicherheitsniveau zu erhöhen. Sie bietet eine praxisnahe Lösung, die über rein organisatorische Mittel wie Hinweisschilder hinausgeht, die in der Praxis oft ignoriert werden. Durch den akustischen Alarm wird das Personal gezwungen, sofort auf sicherheitsrelevante Situationen zu reagieren, und langfristig wird ein sicherheitsbewusstes Verhalten gefördert.
Die Offenstandsüberwachung fungiert nicht nur als Überwachungsmaßnahme, sondern auch als „Erziehungsinstrument“, das sicherstellt, dass das ordnungsgemäße Schließen von Türen zur Gewohnheit wird. Für eine erfolgreiche Implementierung sollte das System so konfiguriert sein, dass unnötige Alarme vermieden werden und es regelmäßig gewartet wird. Ebenso sollten die Mitarbeitenden regelmäßig geschult werden, um sicherzustellen, dass die Sicherheitsmaßnahmen effizient umgesetzt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Offenstandsüberwachungssysteme eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Sicherheitssystemen darstellen und langfristig die Sicherheit in sensiblen Bereichen erheblich erhöhen.